25. September 2015

Inspiration mit Ablaufdatum

Das ist ein schönes Zimmer! 
Trotz der rosa Bank, die nicht ganz meinen Geschmack trifft, das macht gar nichts. Ist wieder ein Beispiel, dass reich und schön doch geht.




Waschtische, die wie Sideboards aussehen, finde ich sowieso gut und habe das auch schon für jemanden gemacht (s.hier).
Muss aber gar nicht ein echtes, altes Sideboard sein, nur so aussehen.
Die Fliesen sind auch fein, haben Bestand, werden nicht nervig. Und Holz-Beton-Glas gemischt, ist auch nie verkehrt.
Bloss dem gegossenen Zementboden /Fließestrich, sage ich ein baldiges Ablaufdatum voraus. 
Der Trend wird nicht mehr lange anhalten. Ich habe im Arbeitszimmer auch einen, und kann das für private Räume nicht empfehlen, obwohl er auf Fotos immer toll aussieht. 
Aber: das Material altert nicht schön, verkratzt nur, ist kalt, helle Farben vergilben und jeder wird wissen, wann ich das hab machen lassen ("Ah, das ist aus den frühen 2000er Jahren, nicht wahr ?!"). Zeitlos ist das nicht.

10. September 2015

Möbel im Test: Rainerstuhl P7

Diesmal im Test der P7 von Roland Rainer, das ist der kleine Bruder des bekannten Stadthallenstuhls (der mit den Löchern). Ebenfalls von 1952/56 und in der Wiener Stadthalle verwendet, aber nicht für Besucher, sondern im Backstage Bereich. Jetzt wird er wieder neu aufgelegt, da Hersteller es lieben, unbekannte Entwürfe bekannter Designer rauszubringen. Junge, neue Talente zu fördern ist risikoreich und anstrengend, aber ein Rainer ist eine sichere Sache. Der Song Contest in Wien kam da gerade richtig, die Statdhalle brauchte viele, neue Stühle, auch im Backstage Bereich, wo der P7 wieder eingesetzt wurde. Historisch korrekt.
Auf Abbildungen gefiel er mir so gut, dass ich ernsthaft überlegte, die bisherigen Stühle im Eßzimmer mit dem P7 in verschiedenen Farben zu ersetzen. Aber aus Erfahrung klug, wußte ich, erstmal probieren!
Ich habe eine weiße Variante, weil die gut zu meinem Eßtisch passt, getestet. 
Also, er ist genau so, wie Rainer sich das gedacht hat: praktisch, unaufdringlich, leicht.  
Für abendessenlanges Verweilen oder stärkere Personen, die im Backstage Bereich offenbar nichts verloren haben, aber nicht zu empfehlen. 
Er ist eben der kleine, schmächtige Bruder des unverwüstlichen Rainerklassikers. 
Man ist damit aber auf jeden Fall origineller, denn den Löcherstuhl, der mir immer zu plump war, hat man ja schon etwas satt. 


Passt sehr gut in den Altbau.
Hübsche Kurven, kostet um die 300 €.
So gefällt er mir eigentlich am besten, passt aber nicht zu meinem Rest.
Der Klassiker


7. September 2015

Kroatischer Kaviar

Es gibt soviele Dinge, von denen ich nichts wusste oder die ich neu erfahren kann. Kroatisches Brauchtum zum Beispiel. Dank der netten Vermieterin auf Mljet, die auch eine Galerie und ein großes Herz für cultural values hat, und der ich eine kroatische Perlenkette genannt "Guja", was Natter heißt, abgekauft habe, weiß ich, dass Schwiegermütter in Kroatien einen besonders schlechten Ruf haben. 
Bei der schwarzglänzenden Kette handelt es sich nämlich um ein traditionelles Aussteuergeschenk der Bräutigammutter an die Braut. Es ist aber gar nicht nett, einem neuen weiblichen Familienmitglied symbolisch eine Schlange zu überreichen, oder? 
Willkommen sieht anders aus.
Die kroatischen Freunde in Wien kennen diesen Brauch nicht, glauben aber daran, da den Schwiegermüttern sowas zuzutrauen sei...
Ich habe meine "Guja" umbenannt in Kaviarkette, weil sie wirklich so aussieht, und ich eine ganz reizende Schwiemu habe.