26. Juni 2014

Schick: Tierische Bärte

Eine wirklich gelungene Photoshop-Arbeit sind diese Collagen aus Männern mit Vollbärten und frettchenartigen Tieren.  
Das ist sogar Werbung: Eine Printkampagne der Agentur Young & Rubicam aus Neuseeland für einen Rasierer mit dem schönen Namen "Schick"!




und hier sieht man den Arbeitsprozess im Schnelldurchlauf

http://www.designboom.com/wp-content/uploads/2014/06/gif-beard-818.gif

 

23. Juni 2014

Möbel im Test: Dondolo von Crassevig

Ich habe ein besonders elegantes Stück getestet,
den Schaukelstuhl "Dondolo". 
Ein zeitloser Entwurf von Luigi Crassevig aus 1970, der jetzt wieder hergestellt wird (Crassevig).
Ich wollte ihn für ein Einrichtungsprojekt vorschlagen, aber sicherheitshalber zuerst testen. Glücklicherweise habe ich das Musterstück dann günstig kaufen können, denn aus dem Projekt wurde nichts, aber ich habe jetzt einen schönen, gut schaukelnden Stuhl vorm Kamin.
Er ist bis auf ein kleines Detail bequem genug, um darauf stundenlang ins Feuer zu starren. Die Armlehnen sind ein wenig zu niedrig, man muss vorrutschen, dann geht es. Das ist aber Absicht, wie mir mitgeteilt wurde. Der Schaukelstuhl verkauft sich nämlich in Asien viel besser als im Rest der Welt, daher ist die Höhe an asiatische Arme angepasst. Aha. Der Händler hat aber Francesco Crassevig motiviert, über eine höhere Lehne nachzudenken und wenn, es diese einmal gibt, erhalte ich einen kostenlosen Austausch.
Wow, ob das stimmt? Egal, so aufmerksam war bisher keiner!

Ausnahmsweise verwende ich die offiziellen Produktfotos, da er ziemlich schwer zu fotografieren ist.

 So ist er bei mir zu Hause. Das Leder ist meisterlich verarbeitet, nur noch nicht weich genug geschaukelt. Ich lege solange ein Fell, diesmal Rentier aus Schweden, darauf. 
      

     Einziger Nachteil, ein stolzer, aber angemessener Preis von ca.1200 €.

21. Juni 2014

Job: Fotostudio mit ersten Ikea Hack

Die Neugestaltung eines Fotostudios mit Schminkraum, Küche und Aufenthaltsraum hat viel Spaß gemacht, da diesmal alle Vorschläge und Entwürfe umgesetzt wurden, und ich einige Dinge realisieren konnte, die ich schon länger ausprobieren wollte (auch ein Ikea Hack).
www.teamwork4u.com



Entwurf
Realisierung

Probiert und gelungen: Aus der Ikealeuchte "Hektar" wurde die Verkleidung der Dunstabzugshaube. Mein Ikea Hack.


Diese Tapete von Farrow&Ball, war schon lange auf meiner Liste. Perfekt für den Schminkraum.


Probiert und gelungen: Kaputte Thonetsessel günstig ersteigern und die neuen Sitzflächen farbig passend zur Wand lackieren.


Nachgemacht und gelungen: Eine Wandgestaltung aus alten Büchern. Das habe ich in einer Zeitschrift gesehen und leicht verändert nachgemacht. Ich wollte, dass man die Bücher noch lesen kann, daher die Fotoklammern als Halterung.


Und wieder der "Hektor" von Ikea, ein Spitzenprodukt, finde ich.

18. Juni 2014

Essen in Fäviken Magasinet

Ich war tatsächlich im legendären Restaurant von Magnus Nilsson in Fäviken!
Ein Esserlebnis in der Wildnis zwischen Schweden und Norwegen, das so eindringlich war, dass ich die Speisen, die es dort gab, nicht mehr woanders essen werde. Vor allem für andere Jakobsmuscheln bin ich nun verloren.
Nilsson ist ein radikaler Verfechter lokaler und saisonaler Produkte, was in einer Gegend, die sechs Monate im Jahr gefroren ist, ein fast unmögliches Vorhaben ist. Die natürliche Einschränkung durch das Klima ist jedoch die treibende Inspiration für Nilsson, der eine klassische Ausbildung in französischen Sternerestaurants hinter sich (gelassen) hat.
Außer Meersalz, Wein und Meeresfrüchten stammen alle Zutaten aus der Gegend um Fäviken oder gleich vom 10.000 Hektar großen Grundstück des Landgutes.
Es gibt unfassbar einfache, fantastische Dinge wie Sauerteigbrot und Salzbutter, die allein eine Reise wert sind, und überraschende, gewöhnungsbedürftige Kreationen wie Forelleneier in einem Biskuit aus getrockneten Schweineblut. Aber es ist nicht nur das Essen mit seinem puren "sauberen" Geschmack, das verzaubert. Das ganze Dinner gleicht einem ernsten, feierlichen Theater in Ingmar Bergmannartiger Stimmung, aber ohne steif, förmlich oder gar ungemütlich zu sein. Eine einzigartige Bewirtung. 
Wir hatten auch großes Glück in den anderen Gästen (wir waren nur zu zehnt) Gleichgesinnte, ja fast Freunde zu finden. Alle fürchteten nämlich auf neureiche Russen oder andere Snobs zu treffen, denen es dort aber trotz aller Exklusivität wohl nicht glamourös genug sein wird. Die hübschen, kleinen Zimmer zum Übernachten teilen sich zum Beispiel das Bad (das aber eine große Panoramasauna und fantastische Pflegeprodukte bietet).
Es gibt unzählige Berichte, Videos und Kritiken über das Fäviken Magasinet, daher von mir nur noch eine Ergänzung, die bisher unerwähnt blieb: 
Es gibt nur wenige Orte, die ein so perfektes Rendezvous ermöglichen wie dieses "most isolated restaurant". Eine Love affair kann man nur selten origineller, stilvoller und charmanter unter Dach und Fach bringen. Billiger natürlich schon...


Das schwedische "Restaurang" hat was Berlinerisches, nett für mich.
Die Straße zum Himmel.
Karen in der Tür, ich im Fenster und die Köche in der Küche. Die Belegschaft macht sich angeblich selbst am liebsten "Pizza Hawaii"!
Der Speiseraum in einem alten Getreidespeicher. Zur Zeit rangiert das Fäviken auf Platz 19 der San-Pellegrino Liste der 50 weltweit besten Restaurants. Weniger schnöselig ist wahrscheinlich keines auf der Liste.
Unfassbar schöne und menschenleere Landschaft.
Aber wie ist es hier wohl im Winter?
Unsere Zimmertüren, Fuchs und Luchs.
Fast alle Gäste lassen sich im Wolfspelz fotografieren, weil sie das Magazin kennen. Aber niemand hat bisher ein extra Band T-Shirt mitgebracht, wie wir!


Das riesige Anwesen gehört übrigens seit 2003 Patrik Brummer, dem Gründer und CEO des größten schwedischen Hedgefonds, der es privat für die Jagd nutzt. Das klingt gar nicht sympathisch, oder? Aber irgendwo muss das Geld ja herkommen. Ich habe leider nicht herausfinden können, wer der Vorbesitzer war, nur dass Brummer viele Millionen Kronen in die Renovierung gesteckt und Nilsson ursprünglich als Sommelier eingestellt hat. Nilsson hat dann die Möglichkeiten genutzt, aus dem verwunschenen Ort einen Schatz zu machen. 
Wer weiß, was er noch vorhat in seinem Leben? Ich werde aufpassen müssen, um nicht die Möglichkeit zu verpassen, nochmal dort zu essen. Denn, Hilfe, ich bin ein Fäviken Junkie!


17. Juni 2014

Schwedisch für Anfänger

Schweden ist total verpornt! 
Das musste ich feststellen, weil ich die Sprache nicht kann, und was ich verstand, hatte mit Sex zu tun. Im Kinderbuch, auf der Speisekarte, überall!

 

Die Schweden wissen offenbar gut, dass Austern ein Aphrodisiakum sind. Besonders 6 Stück.

Natürlich weiß ich inzwischen, dass "Fick" Tasche bedeutet und das echte Ficken "Knulla" heißt, das ist noch viel lustiger! Vielleicht kann man "Knull dich, ey" hier einführen?

15. Juni 2014

Go Sweden!

Ich war gerade zum ersten Mal in Schweden, in dem Teil der Jämtland heißt. Ich war dort um zu essen, aber das ist ein eigener Post. Hier geht es um ein paar Dinge, die ich abseits der eigentlichen Reise entdeckt und mitgenommen habe. Sozusagen die Beilagen.


Zum ersten Mal in Schweden und eine 1 als Hausnummer!


Wie immer suche ich als erstes in Supermärkten nach schönen Verpackungen und Produkten, die ich als Geschenke mitbringen kann. 
Da niemand bei mir Lakritze mag, fällt diese hübsch eingepackte Spezialität weg, aber ich wurde trotzdem fündig. 
Superchick und natural und organic und so, die Getreideprodukte von Oatly.
Deren Slogan lautet: "wow no cow"! Gibt es inzwischen auch in unseren Biosupermärkten.

Die Homepage ist auch very friendly and nice.

In jedem Land ist Salz ein sicherer Kandidat für interessantes, landestypisches Verpackungsdesign, so auch in Schweden.  
Schönes Salz - schönes Land und umgekehrt!


Kann man auch im Netz bei falksalt bestellen.

Und so hübsche Anschovies habe ich bisher auch noch nicht gesehen. Wird nicht geöffnet.




Das Jämtland ist das Alaska von Schweden, sprich ein Jagdgebiet erster Güte. Das erkennt man auch an diesem Produkt. Originelles Mitbringsel für Kerle und die es sein wollen.


Lustiges Wortspiel: Famoose.


Für schöne Geschenke ist also gesorgt. 
Für mich selbst habe ich eine Kosmetiklinie entdeckt, die so gut nach schwedischen Wäldern, Himmel und glasklarem Wasser riecht, dass ich ganz süchtig danach bin. 
Ich dachte zwei Tage lang, wie unglaublich gut es überall in Schweden riecht, bis ich drauf kam, dass ich das bin! 
Dank der White Forest Body Lotion von Björk&Berries.


Die Duftkerze ist auch so gut. Der Raum riecht sofort nach Birkenwaldidylle.


Und zu guter Letzt ein süßer, schwedischer Gruß an die Heimat.



8. Juni 2014

Möbel im Test: Splinter und Shanghai

Ein neuer Möbeltest, diesmal zwei Stühle, die ich schon mal im Blog gezeigt habe: 
der japanische "Splinter" und der chinesisch inspirierte "Shanghai". 
Beide asiatisch im Design, beide weiß und beide aus verschiedenen Gründen nicht überzeugend.
Zuerst der "Splinter" von Conde House, der einzige japanische Möbelhersteller mit eigener Repräsentanz in Europa
Die meisterliche japanische Holzverarbeitung, eine weiche, geschmeidige Oberfläche und ein gutes Aussehen sprechen erstmal für den Stuhl. Deswegen habe ich ihn auch gekauft. Nur leider wird das Sitzen darauf zur schmerzhaften Rückenprüfung. Es ist mir schleierhaft, wie bei einer so aufwändigen Produktentwicklung niemand "Stopp" rief und bemerkte "den können wir so nicht verkaufen. Ein Abendessen darauf und man ist seine Freunde los!". 
Noch dazu zu einem Preis von über 600 €.
Als Hocker würde er funktionieren, aber das schöne Detail der gepaltenen Rundhölzer wäre dann weg, und um die geht es hier in erster Linie. Aber in allererster Linie geht es bei einem Stuhl ums Sitzen, liebe Leute von Conde House! Vergessen?
Ich habe ein Lammfell darüber gegeben, aber es verbessert sich kaum. Schade.


Formal sehr schön, aber die Lehne drückt unerträglich auf die Wirbel, egal wie groß man ist.

Ich werde ihn neben das Bett als Ablagefläche stellen.

Der "Shanghai" Stuhl von Norr11 dagegen ist normal bequem und die Sitzauflage aus schwarzem Papiergarn ist hübsch chinesisch-assoziativ gelungen. Die Holzoberfläche ist aber leider stumpf und billig in der Haptik, speziell im Vergleich zum "Splinter". Er kostet allerdings auch deutlich weniger, um die 400 €. Außerdem ist er sehr fotogen, d.h. in echt sieht er nicht so gut aus, wie auf den Abbildungen. Ein Mustersessel ist okay, aber einen zweiten würde ich nicht haben wollen. Für ein chinesisches Restaurant mit Designanspruch allerdings eine Empfehlung!